Malsch/Mannheim. Unter Vorsitz von Landrat Dr. Achim Brötel (Neckar-Odenwald-Kreis) tagte der Arbeitskreis Ländlicher Raum/Energie der CDU-Fraktion in der Metropolregion Rhein-Neckar im Rathaus Malsch (Rhein-Neckar-Kreis), wo Bürgermeister Werner Knopf zunächst seine Gemeinde vorstellte. Themenschwerpunkt war dabei ein Erneuerbare Energien-Konzept für die gesamte Region. Verbandsdirektor Stefan Dallinger erläuterte hierzu auf Bitten der Fraktion die Position der Verwaltung.
Nachdem man in der letzten Sitzung sich für eine flächendeckende Versorgung der Metropolregion mit Breitband-Internet ausgesprochen hatte, ging es diesmal um die Erneuerbaren Energien, wo die ländlichen Räume Chancen sehen, die Wertschöpfung durch dezentrale Anlagen in der Region zu halten. Die Abfallwirtschaftsgesellschaften des Neckar-Odenwald- und des Rhein-Neckar-Kreises AWN und AVR haben deshalb in jüngster Zeit eine Zusammenarbeit im Bereich Energiegewinnung vereinbart. Beide werden Mehrheitsgesellschafter des in Obrigheim geplanten Biomassekraftwerks, mit dessen Bau noch in diesem Jahr begonnen werden soll. „Dieses Kreisgrenzen überschreitende Projekt, das zugleich den Startschuss für das Bioenergiezentrum Obrigheim geben soll, kann auch als Vorbild für andere Teile der Region gelten“, so Landrat Dr. Achim Brötel.
Übereinstimmend sahen die Teilnehmer die Begrenzung der Biomasse allerdings eher nüchtern. Selbst in den ländlich geprägten Räumen der Region sei das Potential für regenerative Energien nicht unendlich. Für umso wichtiger wird daher eine sinnvolle und aufeinander abgestimmte Planung gehalten, wobei man sich darüber im Klaren ist, dass sich die Stoffströme unter den Gesetzen der Marktwirtschaft nur begrenzt steuern lassen. Deshalb beantragt die CDU-Fraktion ein spezielles Energiekonzept in enger Zusammenarbeit mit den beiden Landkreisen für den Bereich Biomasse, das dann auch für die gesamte Region Rhein-Neckar gelten soll.
AVR-Geschäftsführer Alfred Erhard, der seine Überlegungen in der Sitzung im Detail erläuterte, sah zusätzliche Potenziale im Grünschnitt aus Haushalten, dem Straßenbegleitgrün, der Anpflanzung von Energiewald sowie der Vergärung von Speiseresten aus Großküchen. Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Erneuerbaren Energien Teil des Energiemixes sind und andere Energieträger nicht ersetzen können.
|