Erklärung der Region Rhein-Neckar zum Bahnprojekt Stuttgart 21 und der Neubaustrecke Wendlingen – Ulm

Der Verband Region Rhein-Neckar bewertet das Bahnprojekt Stuttgart 21 und die Neubaustrecke Wendlingen – Ulm als wichtige, sinnvolle und dringende Maßnahme zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des gesamten Landes Baden-Württemberg. Nur eine baldige Realisierung der Maßnahme stellt sicher, dass das Land dauerhaft in das nationale und internationale Fernverkehrsnetz eingebunden ist. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Fernverkehrslinien, die heute über Mannheim – Stuttgart führen, zukünftig um unser Land herumgeleitet werden.

Das Bahnprojekt Stuttgart – Ulm gewährleistet die dauerhafte Einbindung des Landes in das nationale und internationale Fernverkehrsnetz. Die Projekte Stuttgart 21 /  Neubaustrecke Wendlingen – Ulm sowie die ICE – Neubaustrecke Rhein/Main – Rhein/Neckar mit dem Knoten Hauptbahnhof Mannheim sind als eine Einheit zu betrachten. Beide Projekte verkürzen die Fahrzeiten und tragen dazu bei, die Gefahr der Verlagerung von Schienenpersonenverkehren auf den  „Konkurrenzast“ Frankfurt – Nürnberg – München zu verringern. Beispielsweise reduziert sich durch das Projekt Stuttgart 21 / Neubaustrecke Wendlingen – Ulm die Fahrzeit von Mannheim nach Ulm von heute 97 auf künftig 67 Minuten. Zudem wird eine direkte Anbindung an den Landesflughafen und die Landesmesse in Stuttgart mit einer deutlichen Fahrzeitverkürzung erreicht. Durch Fahrzeitverkürzungen im Fern- und Regionalverkehr werden die Erreichbarkeitsverhältnisse im ganzen Land und insbesondere auch für die Metropolregion Rhein-Neckar verbessert. Auch der vierspurige Ausbau der Rheintalstrecke ist in Zusammenhang des Gesamt-Schienennetzes für Südwestdeutschland zu sehen, der ebenfalls zu wesentlichen Fahrzeitverkürzungen für die Metropolregion Rhein-Neckar beiträgt.

Die drei Maßnahmen ICE – Neubaustrecke Rhein/Main – Rhein/Neckar, Stuttgart 21 und  Ausbau der Rheintal-Schiene sind für ein wettbewerbsfähiges Fernverkehrsnetz in Deutschland essentiell. Dies wurde auch im Rahmen der Schlichtungsgespräche zu
Stuttgart 21 bestätigt.

Das Bauprogramm Süd-West mit den Projekten Stuttgart 21 / Neubaustrecke Wendlingen – Ulm, Rhein/Main – Rhein/Neckar und Karlsruhe Basel stellen den Lückenschluss für wettbewerbsfähige Reisezeiten dar und sind als gleichwertige und zusammenhängende, wichtige Schienen-Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen zu sehen. Nach dem Ausbau des Korridors wird eine deutliche Nachfragesteigerung von ca. 2 Mio. Reisenden zusätzlich erwartet. Es werden durch den Umstieg vom PKW auf die Bahn größere Mengen CO 2 – Emissionen jährlich eingespart, was zum Klima- und Umweltschutz beiträgt.
Schnelle und leistungsfähige Verkehrswege sind der Motor für wirtschaftliches Wachstum. Sie sichern Arbeitsplätze und Wohlstand.